Homöopathie
Was ist das eigentlich?
Homöopathie wurde von dem deutschen Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt. Die Arzneiwahl wird hierbei nach den individuellen Krankheitszeichen des Patienten getroffen. Behandelt wird mit potenzierten Arzneimitteln.
Die Auswahl der passenden Arznei erfolgt nach dem Ähnlichkeitsprinzip, das Hahnemann klinisch erprobt und erfolgreich praktiziert hat. Im „Organon der Heilkunst“ erläutert er sein Prinzip der homöopathischen Heilung wie folgt:
„Wähle, um sanft, schnell, gewiss und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden für sich erregen kann, als sie heilen soll.“
Die Auswahl des homöopathischen Heilmittels erfolgt also nicht anhand einer Krankheitsdiagnose, sondern über die individuellen Symptome des Patienten, die in der Anamnese genauestens zu ermitteln sind.
Patienten mit gleicher Diagnose bekommen also eventuell unterschiedliche Mittel, abhängig von den Symptomen, die bei Ihnen auftreten.
Einsatzgebiete der Homöopathie

Frauen
In zunehmendem Maße leiden Frauen an Menstruationsbeschwerden und Zyklusunregelmäßigkeiten. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von Reizüberflutung, Stress, unausgewogener Ernährung bis zur langjährigen Einnahme von Verhütungsmitteln, die zu einer Dysbalance im weiblichen Hormonsystem führen.
Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist gekennzeichnet durch Kopfschmerzen, schmerzende Brüste, Leistungsabfall, Schlafstörungen, Heißhungerattacken, allgemeines Unwohlsein, gesteigerte Sensibilität bis hin zu depressiven Verstimmungen.
Auch bei ungewollter Kinderlosigkeit bietet Homöopathie eine Alternative zu den schier endlosen Wegen durch gynäkologische Praxen und Fertilitätsambulanzen und kann nach meiner Erfahrung zur Harmonisierung aller Körperebenen führen, gerade wenn kein „organisches“ Hindernis auszumachen ist und es trotzdem „nicht klappt“.
Während der Schwangerschaft treten häufig Symptome wie Übelkeit, Stimmungsschwankungen, Sodbrennen und Verdauungsbeschwerden oder Schlafprobleme auf, die sich homöopathisch die sich homöopathisch häufig beeinflussen lassen.
Im Klimakterium bietet die homöopathische Behandlung eine gute Alternative zur Hormonersatztherapie, die zudem inzwischen nachweislich mit erheblichen Risiken verbunden ist. Symptome wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Lustlosigkeit und Libidoverlust, Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfung, Blasenschwäche, Kopfschmerzen sowie Migräne, Gelenkschmerzen und trockene Schleimhäute können gut homöopathisch beeinflusst werden.

Babys, Kleinkinder und Jugendliche
Die Homöopathie kommt in den ersten Lebensmonaten des Kindes als sanfte Medizin häufig zum Einsatz bei Schlafstörungen, Trinkstörungen, Dreimonatskoliken, Zahnungsproblemen oder Neurodermitis.
Mit der homöopathischen Therapie können schon früh die Weichen für ein gesundes Leben voller Wohlbefinden gestellt werden.
Kleinkinder haben oft bereits wegen chronischer Infektionen von Hals, Nase und Ohren sowie der unteren Atemwege zahlreiche Antibiotikagaben erhalten, durch die das Immunsystem geschwächt und die Selbstheilungskräfte gemindert sind. Auch Allergien und Verdauungsprobleme sind im Kindesalter häufige Beschwerden. Eine homöopathische Therapie unterstützt die Selbstheilungskräfte des Kindes und zielt auf die ursächliche Behandlung der Erkrankung.
Mentale und emotionale Probleme in der Kindheit und auch in der Pubertät, z.B. ADHS, Schulprobleme, unerklärliche Wutausbrüche, Schlafstörungen und Bettnässen können nebenwirkungsfrei homöopathisch therapiert werden.

Männer
Männer sind heute bewusster im Umgang mit ihrer Gesundheit und männliche Beschwerden sind nicht mehr nur urologische Probleme. Trotz allem haben Männer eine kürzere Lebenserwartung als Frauen, da sie sich oft weniger gesundheitsbewusst verhalten aber auch häufiger unter gesundheitsbelastenden Bedingungen arbeiten.
Häufige Probleme, an denen Männer leiden, sind Erkrankungen des Bewegungsapparates, Allergien sowie psychische Beschwerden, wobei diese bei Männern eher ihren Ausdruck in körperlichen Symptomen finden.
In der homöopathischen Behandlung werden die Beschwerden im ausführlichen Patientengespräch ergründet und lassen sich meist erfolgreich behandeln.

Im hohen Lebensalter
Die Lebenserwartung in Deutschland ist so hoch wie nie zuvor. Je länger die Menschen leben, umso häufiger treten chronische Erkrankungen wie Altersdiabetes, Bluthochdruck, Arthrose, depressive Verstimmungen und weitere Beschwerden auf.
Eine homöopathische Behandlung ist gut kombinierbar mit der medikamentösen Behandlung dieser Beschwerden und kann dazu beitragen, sie zu lindern und die Lebensqualität zu erhöhen. Langfristig kann erfahrungsgemäß die Dosis der einzunehmenden Medikamente und damit auch die unerwünschten Nebenwirkungen reduziert werden.

Erkrankungen des Bewegungsapparates und für Sportler
Patienten, die an Skelett- oder Muskelerkrankungen wie z.B. Rheuma und Fibromyalgie oder Rückenbeschwerden leiden, haben meist schon einen langen Leidensweg hinter sich. Bei diesen Erkrankungen sind Schmerzmittel oft unerlässlich und manchmal mit starken Nebenwirkungen verbunden. Der nebenwirkungsfreie Therapieansatz der klassischen Homöopathie ist eine sehr wirkungsvolle Behandlungsalternative oder Ergänzung der konventionellen Therapie.
Homöopathisch behandelbar sind akute und chronische Rückenschmerzen, rheumatische Erkrankungen, Fibromyalgie, Ischialgie, Hexenschuss, Erkrankungen der Gelenke, Muskeln und Knochen, Verletzungen des Bewegungsapparates sowie Prellungen, Quetschungen und Verrenkungen.
Auch für Sportler bietet die Homöopathie als ganzheitliche und nebenwirkungsfreie Medizin eine Behandlungsalternative. Bei akuten Beschwerden, z.B. Verletzungen oder Entzündungen, unterstützt sie die rasche Genesung. Bei chronischen Erkrankungen wie Schmerzzuständen, rheumatischen Prozessen, degenerativen Erkrankungen oder Asthma kann sie helfen, die Symptome langfristig zu lindern.
Homöopathisch behandelbar sind hier Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen, Schürfungen, Knochenbrüche (schmerzstillend, abschwellend, heilungsfördernd), Blutergüsse, Bänderriss, Muskelfaserriss, Hexenschuss, Ischialgien, Nervenverletzungen, Luxationen, Bandscheibenprobleme, Tennisellbogen, Krämpfe, Muskelkater, Blasen, Lampenfieber und Nervosität sowie Reiseübelkeit.

Allergien
Viele Menschen aller Altersgruppen leiden inzwischen unter Allergien. Symptome können unter anderem sein:
Schnupfen mit verstopfter Nase oder vermehrter Absonderung, Niesen, Atemnot bis zum Asthma, Hautausschläge, Juckreiz, Rötung der Augen, Tränenfluss, Schwellungen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen und Migräne, Gelenkschmerzen, Anhaltende Müdigkeit.
Als Alternative zu den rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke, die oft mit Nebenwirkungen verbunden sind, empfiehlt sich insbesondere die Homöopathie. Die Patienten spüren hier oft sehr schnell eine Besserung ihrer Symptome, es gibt keine Gewöhnungseffekte und keine Nebenwirkungen. Gerade für Kinder ist dies ein entscheidender Vorteil in der Behandlung.

Seelisches Gleichgewicht
Viele Menschen fühlen sich durch die hektische Welt und den Leistungsdruck am Arbeitsplatz überfordert und aus dem Gleichgewicht gebracht. Dadurch nehmen depressive Verstimmungen, Schlaf- und Essstörungen, ständige Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten sowie Ängste zu.
Schon bei Kindern und Jugendlichen kommt es neben ADS und ADHS häufiger zu diesen Beschwerden.
Auch akute Schicksalskrisen wie schwere Krankheiten, Trennung, Krankheit, der Tod von Angehörigen oder ein Unfall können jeden Menschen in eine Lebenskrise stürzen.
In der homöopathischen Praxis finden Sie einen geschützten Raum und genügend Zeit und Ruhe, um Ihre Sorgen und Beschwerden zu schildern. Homöopathische Mittel können helfen, Schock, Panik, Ängste und Trauer zu überwinden und zu verarbeiten. Körperliche und seelische Unfallfolgen können gelindert werden und schneller heilen.

Verdauungsstörungen
Beschwerden des Verdauungstraktes wie Bauchschmerzen, Sodbrennen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung können Patienten zu schaffen machen. Dahinter können verschiedene Erkrankungen stecken, wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Reizdarmsyndrom oder sogar schwerwiegende Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn oder ein Magengeschwür.
In der homöopathischen Behandlung werden die individuellen Beschwerden aufgenommen und bei Bedarf erfolgen weitere körperliche Untersuchungen. Sollten sich Hinweise auf eine Erkrankung ergeben, werden entsprechende Schritte eingeleitet.

Prävention
Bei manchen Menschen treten akute Erkrankungen wie zum Beispiel Hals- oder Blasenentzündungen immer wieder regelmäßig auf. Viele Patienten haben die Erfahrung gemacht, dass die Homöopathie hier einen wertvollen Beitrag zur Prävention leistet. Eine chronisch homöopathische Behandlung beugt erfahrungsgemäß einem erneuten Auftreten oder gar einer Chronifizierung der Beschwerden vor.
Einen weiteren Beitrag zur Prävention leistet die Homöopathie, indem sie bei chronischen, nicht heilbaren Krankheiten dabei helfen kann, die Beschwerden zu lindern, den Krankheitsprozess zu verlangsamen und gegebenenfalls die Einnahme chemischer Medikamente langfristig zu reduzieren. So kommt es zu weniger Nebenwirkungen oder Arzneimittelkomplikationen, die oftmals fast genauso beschwerlich sein können wie die eigentliche Krankheit.

Krebsbehandlung
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Homöopathie als Begleittherapie bei einer Krebsbehandlung gemacht. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, umso besser sind die Erfolge. Therapiert werden kann unter anderem die Angst nach der Diagnosestellung, die Nebenwirkungen von Chemo- oder Strahlentherapie wie Schmerzen oder Übelkeit sowie der Tumor an sich. Auch wenn Heilung nicht mehr möglich ist, kann Homöopathie noch palliativ und unterstützend eingesetzt werden.
Wissenschaftliche Anerkennung
Die Wirksamkeit der Homöopathie und die Frage der wissenschaftlichen Anerkennung
Die Homöopathie ist kein allgemein von der Schulmedizin anerkanntes Therapieverfahren. Zwar liegen hochinteressante Studien und Forschungsprojekte zur Homöopathie vor, die die Wirksamkeit der Homöopathie positiv bewerten und nicht auf Scheineffekte (Placebo-Wirkungen) reduzieren. Doch entschieden ist die wissenschaftliche Auseinandersetzung und Anerkennung keineswegs. Ganz praktisch findet derweil längst schon weit mehr Austausch und Zusammenarbeit zwischen den Richtungen statt, als der theoretische Streit Glauben macht.
Homöopathisch zu arbeiten bedeutet für mich keinesfalls, schulmedizinische Verfahren pauschal abzulehnen. Notwendige Medikamente werden nicht abgesetzt, anderweitig erforderliche Maßnahmen werden nicht verzögert, schulmedizinische Untersuchungsergebnisse und Laborwerte helfen mir sogar zur klinischen Orientierung und als Verlaufsparameter.
Einziger Maßstab darf hier das Wohl der Patienten sein.
Forschung und Wissenschaft eröffnen spannende Ausblicke. Die Ergebnisse entsprechen nicht immer dem, was Befürworter oder Gegner erwarten. Heilt etwa der Glauben alleine? Wie steht es dann mit dem Homöopathie-Glauben von Kleinkindern, Tieren oder Pflanzen? Können wir die Welt auf das begrenzen, was wir heute schon verstehen? Wenn Sie sich weiter kritisch informieren wollen, weise ich auf folgende Websites zur Homöopathie-Forschung hin: